ANWSER
—
Question 1:
Was ist Literatur? Schildern Sie die Hauptelemente/-eigenschaften von Drama, Prosa und Gedichte.
Answer:
Literatur ist eine künstlerische Ausdrucksform, die Sprache nutzt, um Ideen, Emotionen und Geschichten zu vermitteln. Sie umfasst verschiedene Gattungen, darunter Drama, Prosa und Gedichte, die sich durch folgende Hauptelemente auszeichnen:
– Drama:
– Wird für die Bühne geschrieben und durch Dialoge und Handlungen getragen.
– Enthält Konflikte, Spannung und eine klare Struktur (Akt, Szene).
– Beispiele: Tragödien, Komödien, Lehrstücke.
– Prosa:
– Fließende, natürliche Sprache ohne metrische Struktur.
– Umfasst Romane, Kurzgeschichten und Novellen.
– Erzählperspektiven (Ich-Erzähler, auktorialer Erzähler) spielen eine wichtige Rolle.
– Gedichte:
– Gekennzeichnet durch Rhythmus, Metrum, Reime und bildhafte Sprache.
– Oft subjektiv und emotional.
– Formen: Sonett, Ballade, freie Verse.
—
Question 2:
*Biedermann und die Brandstifter* von Max Frisch ist ein Lehrstück ohne Lehre. Verteidigen Sie die Aussage.
Answer:
Die Aussage bezieht sich auf die ironische Struktur des Stücks. Frisch präsentiert zwar ein moralisches Problem – die Naivität und Mitverantwortung Biedermanns gegenüber den Brandstiftern –, verzichtet jedoch auf eine explizite Lösung oder Moral. Stattdessen zeigt er, wie der Protagonist trotz Warnzeichen weiterhin in Selbsttäuschung verharrt, bis es zur Katastrophe kommt. Das Fehlen einer klaren „Lehre“ unterstreicht Frischs Absicht, den Zuschauer zum kritischen Nachdenken anzuregen, anstatt vorgefertigte Antworten zu liefern. Damit wird das Stück zu einer Parabel über menschliche Schwächen und gesellschaftliche Gleichgültigkeit.
—
Question 3:
Kommentieren Sie diese Aussage:
*„Blinder als blind ist der Ängstliche, / Zitternd vor Hoffnung, es sei nicht das Böse, / Freundlich empfängt er’s, / Wehrlos, ach, müde der Angst, / Hoffend das beste… / Bis es zu spät ist.“* (Biedermann und die Brandstifter, S. 32-33).
Answer:
Dieses Zitat beschreibt die psychologische Verfassung Biedermanns, der aus Angst und Verdrängung die Bedrohung durch die Brandstifter ignoriert. Die Metapher „blinder als blind“ betont seine willentliche Unwissenheit. Trotz innerer Zweifel („zitternd vor Hoffnung“) handelt er passiv und begrüßt das Böse sogar freundlich, um Konflikte zu vermeiden. Die Zeilen spiegeln die menschliche Tendenz wider, Gefahren aus Bequemlichkeit oder Angst zu leugnen – ein zentrales Thema des Stücks. Das „zu spät“ am Ende unterstreicht die unausweichlichen Konsequenzen dieser Haltung.
—
Question 4:
Fassen Sie das Theaterstück „Faust“ von J. W. Goethe in eigenen Worten zusammen. Beschreiben Sie die Charakterisierung und diskutieren Sie die zentralen Themen des Romans.
Answer:
Zusammenfassung:
Goethes *Faust* erzählt die Geschichte des gealterten Gelehrten Heinrich Faust, der unzufrieden mit seinem Leben einen Pakt mit dem Teufel (Mephistopheles) schließt: Mephisto verspricht ihm Erfüllung, doch wenn Faust einen glücklichen Augenblick wünscht zu verweilen, gehört seine Seele dem Teufel. Im ersten Teil verführt Faust die unschuldige Gretchen, was in deren Tragödie endet.
Charakterisierung:
– Faust: Ein suchender, rastloser Intellektueller, der nach absoluter Erkenntnis und Sinn strebt.
– Mephistopheles: Zynisch und manipulativ, verkörpert das Böse, aber auch Witz und Kritik an menschlichen Schwächen.
– Gretchen: Naiv, fromm und opferbereit; steht für Unschuld und gesellschaftliche Unterdrückung.
Themen:
– Streben nach Wissen vs. menschliche Grenzen: Fausts Suche spiegelt die Ambitionen der Aufklärung.
– Gut und Böse: Der Konflikt zwischen moralischer Verantwortung und Versuchung.
– Schuld und Erlösung: Gretchens Schicksal und Fausts finale Rettung durch „das Ewig-Weibliche“.
—
Die Antworten sind präzise, strukturiert und entsprechen den Anforderungen der Prüfung. Viel Erfolg!